KiTa und Jugendzentrum – Neuss
Der Neubau KITA und Jugendzentrum ist Bestandteil der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Neuss Allerheiligen. An der Nahtstelle zwischen Wohnbebauung, Lebensmittelmärkten, Gewerbehallen und Freizeitnutzungen entsteht mit den neuen zweigeschossigen Gebäuden ein wichtiges Zentrum für das soziale Leben des jungen Stadtteils.
Sowohl die städtebauliche Figur als auch die Architektursprache berücksichtigen die Entwurfsabsicht, an dieser Stelle einen neuen Ort zu prägen. Mit den winkelförmig angelegten Baukörpern entsteht ein neuer, vielseitig nutzbarer Hof. Das Langhaus mit Satteldach nimmt Bezug auf die benachbarten Wohnhäuser während der kubische Bauteil mit Flachdach den Maßstab der Gewerbehallen aufgreift. Die kräftige Farbigkeit soll dazu beitragen, die heute noch eher unwirtlich wirkende Lage atmosphärisch aufzuladen und die Präsenz der gemeinschaftlich nutzbaren Einrichtung zu unterstreichen.
KITA und Jugendzentrum sind durch einen schmalen Durchgang der zugleich den Hauptzugang betont, voneinander getrennt. Eine überdachte Brücke im Obergeschoss verbindet die Häuser und ermöglicht den gemeinsamen Gebrauch des Personenaufzuges im KITA-Haus. Im Hof befinden sich die Haupteingänge der getrennt nutzbaren Einheiten.
Vier Gruppenräume mit Nebenräumen für jeweils 25 Kinder und ein Mehrzweckraum spielen die Hauptrollen im geforderten Raumprogramm der KITA. Die großen Räume orientieren sich zum Garten und zur Sonne. Kein Raum gleicht dem anderen. Jeder hat seine eigene Atmosphäre, eigene Aus- und Einblicke. Farbe, Licht und Raum erzeugen Bühnen für fröhliches Alltagsspiel. Unerwartete Durch- und Einblicke über Innenfenster bieten eigenwillige Perspektiven. Die großzügig angelegte Südloggia im Obergeschoss ist über eine Freitreppe mit dem Garten verbunden.
Das Jugendzentrum schafft mit seinem Galeriecafé und den vier Gruppenräumen ausreichend Platz für Gemeinschaftsprojekte in der Jugendarbeit. Die verschiedenartig bespielbaren Räume sind ebenfalls durch Form und Farbe wirkungsvoll gestaltet, lassen aber den zukünftigen „Bewohnern“ viel Freiraum ihre eigenen Ideen einzubringen und auszuprobieren.
Hof- und Gartengestaltung antworten auf die Gebäudestruktur und bilden mit dieser eine kompositorische Einheit. Jugend- und Kinderbereich sind voneinander getrennt und entsprechen den jeweiligen Bewegungs- und Aufenthaltswünschen.
In dieser geschützten und wohltemperierten Stimmung soll es den heranwachsenden Menschen ermöglicht werden, ihre eigenen Welten zu entdecken. Für sie, aber auch für die Mitarbeiter, Eltern und Gäste der Häuser soll ein Ort zum Leben entstehen, mit dem sie sich identifizieren können und an den sie gerne zurückdenken.