Straelen – Vollsortimenter
JEDES HAUS IST EIN STÜCK STADT
Im vorliegenden Falle des geplanten Vollsortiment-Marktes sogar ein besonders gewichtiges Stück – dieser wird die Architektur des Wallrings und damit des Stadtbildes wesentlich prägen.
Zwei Komponenten prägen das Erscheinungsbild von Straelen:
Eine kleinteilige Dachlandschaft mit Giebel- und Walmdächern sowie der Backstein als traditioneller Baustoff sind die prägenden Elemente der Architektur im Stadtkern.
Außerdem lebte und lebt Straelen bis heute vom Gartenbau. Gesunde Familienbetriebe sind das Rückgrat des größten Gartenbaustandorts Deutschlands. Gemüseanbau und Blumenzucht, mit großflächigen Freiland- und Unterglaskulturen, bestimmen den Charakter des Umlandes.
Beide Elemente sollen im Gestaltungskonzept des neuen Vollsortimenters in Einklang gebracht werden.
Die Fußgängerzone mit Handel und Gastronomie verläuft bislang linear vom nördlichen Gelderner Tor zum Venloer Tor im Süden. Mit der Ansiedlung des neuen Lebensmittelmarkts wird diese gestärkt und zu einem Kreuz entwickelt. Die Ost-West-Achse ist geprägt von öffentlichen Einrichtungen.
Der Markt bildet den klassischen Schnitt- und Mittelpunkt der städtischen Urbanität.
Die Ausbildung der Fassaden in Anlehnung an die Gewächshäuser im Umland wird ein vermittelndes Element zur kleinteiligen Giebelarchitektur im Stadtkern.
Das Volumen des Baukörpers greift sowohl die Typologien des Stadtkerns (Giebeldächer) sowie des Umlandes (Sheddächer) auf.
Ein 2-geschossiger Eckturm ist Orientierungs- und Merkpunkt sowohl für die Fußgänger wie auch für den Fahrverkehr auf dem Ostwall. Die bauliche Dominante greift, als stehendes Element, die traditionell vertikalen Motive des Stadtkerns auf und bildet einen Kontrast zum liegenden Körper des Hauptgebäudes.
Der Turmbau bestimmt die Zuwegung vom alten zum neuen Markt – ein vermittelndes Bindeglied zwischen Alt und Neu.
Eine Kolonnaden am Ostwall schafft eine wohltuende Distanz zwischen der Kaufkundschaft und den Trauerzügen zum Friedhof und bietet gleichzeitig ohne zusätzliche Konstruktionen, eine angenehme Wartezone für die Bushaltestelle.
Der Lebensmittelmarkt am Ostwall darf kein Fremdkörper werden,
er darf nicht modisch sein – Moden und Trends vergehen.
Die Architektur muss zeitlos und nachhaltig sein,
sie muss am Ort verwurzeln – wie ein Baum.